Am 13. Juli starteten wir in unsere Hochzeitsreise Kenia, die wir über Accept Reisen geplant hatten. Die Reise, die bis 30.Juli gedauert hat, war in drei Abschnitte gegliedert, was sich nachträglich als sehr gut durchdacht erwiesen hat.
Wir hatten aufgrund der Ankunft in Mombasa in den Morgenstunden noch den ganzen Tag Zeit, uns in unserer ersten Unterkunft im Leopard Beach Hotel am Diani Beach umzusehen und erste Orientierungen vorzunehmen.
Ein weißer Strand, grüne Palmen und eine gut beschattete Gartenanlage des Hotels lachten uns schon bei unserer Ankunft an. Der Strand war wunderbar unbevölkert – kein Vergleich zu italienischen Stränden beispielsweise, was uns sehr gefallen hat, weil wir es als Eltern von 5 Kindern gerne etwas ruhiger haben. Vor allem Pärchen jeden Alters fanden sich hier, seltener Familien mit Kindern. Wir gönnten uns zur ersten Entspannung gleich im angegliederten Wellness-Center eine Massage und in den folgenden Tagen weitere Beauty-Behandlungen. Alles wunderbar unkompliziert in der Terminvereinbarung und der Ausführung der Behandlungen.
Bis zum 19. Juli haben wir unser Hotel als Ausgangspunkt für zahlreiche Ausflüge genutzt. Eine abenteuerliche Bootstour beispielsweise nach Wasini Island mit Delfinbeobachtungen, an deren Ende wir noch das türkisblaue Wasser zum Schnorcheln nutzen konnten. Das Wasser war herrlich warm und klar, das Schnorcheln war wirklich ein tolles Erlebnis mit Sichtung eines Stachelrochens ganz knapp unter uns! Und weil wir zwei Tage zuvor am Hotelstrand eine geführte Wanderung am Strand mitgemacht hatten – die wir jedem sofort empfehlen würden – konnten wir auch Seegurken und Seeigel identifizieren. Diese Wanderung am Strand gleich zu Beginn unseres Aufenthaltes am Diani Beach war unglaublich und bot so viel mehr als ein Gang durch das Meereszentrum. Seeigel, deren Stacheln – es sind im Übrigen alles Füße – eine kleine Massage in unseren Händen ausführten, Seegurken in allen Formen und Größen, die wir auch in die Hand nehmen konnten, Seeschlangen, Seespinnen und sogar ein Steinfisch kreuzten unseren Weg. Unsere Guides – wir hatten eine 1:1 Führung – demonstrierten uns, wie viel Menge Gift der Steinfisch auf Druck an seiner Oberseite freisetzt. Das Gift wirkt im Wasser übrigens violett und ist sehr gut zu sehen. Wir setzten uns aber auch mit einem Guide in eines der vielen Tuk-Tuks und sahen uns die Dorfschule in Ukunda, die Holzschnitzer und den Markt an. So viele faszinierende Eindrücke, einiges zum Nachdenken – wir wollten Kenia und das Leben der Menschen dort aber auch außerhalb unserer Hotelanlage kennen lernen. Was uns auch wahnsinnig gut gefallen hat im Leopard Beach Hotel, war das freundliche Servicepersonal, das immer sofort zur Stelle war und die Live-Musik, zu der wir auf einer großen und etwas abgelegenen Tanzfläche Rumba, Walzer, Cha-Cha und Discofox tanzten.
Das hatten wir schon lange nicht mehr in unserem Alltag!
Am 20. Juli wurden wir dann zur 5-tägigen Kenia Safari durch den Tsavo-Ost Nationalpark, den Amboseli Nationalpark und den Tsavo-West Nationalpark abgeholt. Es war das Schönste und Beeindruckendste, was wir bislang gemacht hatten. Die vielen Tiere kamen teilweise sehr nah an unseren Jeep – unser Fahrer Pius hat geduldig überall Halt gemacht, wenn wir Tiere beobachten wollten oder einfach nur die schöne Landschaft bestaunten. Besonders Tsavo Ost und Amboseli boten zahlreiche Möglichkeiten zu intensive Tierbeobachtungen. Wir wussten nicht, dass die Tiere wirklich so nah kommen – sogar Hyänen, Leoparden und Löwen – und fotografierten zunächst sehr weit entfernte Elefanten, Giraffen und Zebras, Büffel und Gnus. Aber wir lernten, dass das gar nicht nötig war und übten uns in Geduld, wenn eine Elefantenherde mit vielen Babyelefanten aus der Ferne auf uns zu marschierten. Das bescherte uns einen wundervollen Augenblick, als die Elefantenkühe mit ihren Kälbern 2m vor und hinter unserem Auto unseren Weg gelassen kreuzten. Wer nur schnell auf „Fotojagd“ ist, versäumt das Beste! Übrigens Fotos: wir konnten auch mit unseren Handys sehr schöne Aufnahmen machen, trotzdem würden wir heute eine gute Kamera – muss ja kein Profiding sein – mitnehmen. Und ein Fernglas! Einen Safari-Hut mit Bändern kauften wir zu Beginn unserer Safari am Eingang vom Tsavo Ost Nationalpark von einem Händler – das war eine sehr gute Investition. Hüte ohne Bänder fliegen ungefähr nach einer Sekunde auf und davon…
Accept Reisen hatte uns bei der Reiseplanung eine Adoption eines verwaisten Elefantenkalbes organisiert und so durften wir auch in die Elefantenauswilderungsstation des Tsavo Ost Nationalparks auf Besuch und lernten verwaiste Elefanten hautnah kennen – es war wunderschön, vor allem weil die Tiere teilweise sehr neugierig und verschmust waren. Hier entstanden auch unsere lustigsten Videos. Wir werden die Adoption unseres Elefantenkalbes auf jeden Fall wieder verlängern. Die ganz kleinen Elefantenkälber findet man aber in Nairobi, in Tsavo Ost sind die Tiere zwischen 3 und 8 Jahre alt. Wir sahen – und hörten – rivalisierende Flußpferde im Amboseli Nationalpark und sahen den Kilimanjaro mit seinem schneebedeckten Gipfel. Die Fahrt vom Tsavo Ost Nationalpark zum Amboseli Nationalpark war ein unglaubliches und sehr anstrengendes Erlebnis auf der Rombo Road. Das ist eigentlich nicht unbedingt eine Straße – eher offroad und sie ist selbst bei den Einheimischen für die Ungemütlichkeit bekannt.
Unser Fahrer Pius hat aber alles so umsichtig wie möglich gemeistert. Diese Rombo Road soll laut der Einheimischen im Jahr 2023 fertig gestellt sein. Momentan würde ich sie für alte Personen, Schwangere und Menschen mit Gelenkschäden nicht empfehlen, für uns war es ein wahres, aber anstrengendes Abenteuer! Die Luxus-Zelte in allen Safari-Camps waren sehr schön und ein Erlebnis mit wunderbarem Ausblick in die Natur und auf ein Krokodil am Wasserloch, das ganz entspannt die Sonne genossen hat. So luxuriös hatten wir uns die die Safari-Camps gar nicht vorgestellt. Jederzeit wieder!
Chale Island bildete dann das letzte Drittel unserer Kenia Hochzeitsreise und wir nutzten diesen wundervollen Aufenthalt hier, um uns von der Safari zu erholen und die vielen Eindrücke Revue passieren zu lassen.
Wir testeten alle Pools und auch den Salzwasserpool direkt mit Meereszugang – manchmal gemeinsam mit den frechen Pavianen, die dort seltsamerweise ihren Durst stillten.
Nüsse oder sonstige Snacks sollten weder am Strand noch am Pool aus den Händen gelassen werden. Am Diani Beach haben die frechen Affen eine ganze Handtasche vom Strand geklaut und bei uns hat ein Pavian während eines Poolaufenthaltes in Chale Island in einem schnellen Blitzangriff 800g Cashewkerne gestohlen und sich damit unter einen Busch versteckt. Was soll ich sagen, die 800g waren in etwa 5 Minuten gefressen…
Auf Chale Island war es ruhig, exklusiv und das genossen wir hier auch sehr, ebenso die Beauty-Behandlungen inmitten der Natur. Dinge, die wir schon lange nicht mehr getan hatten, konnten wir auf Chale Island wieder machen. Lesen und Cocktails am Pool, Siesta am frühen Nachmittag und das Hotel hatte für uns als Honeymooners zahlreiche Überraschungen bereit – wie etwa Kunstwerke aus Blüten auf unserem Bett, Wein und Obst am Zimmer und am letzten Abend unseres Aufenthalts ein Candle-Light-Dinner am Strand. Auf Chale Island kann man die Zeit vergessen und den Indischen Ozean zum Wellenreiten nutzen – mit viel Platz am Strand und im Wasser.
Am Strand gibt es auch einen Barservice… Wir haben jedenfalls jeden einzelnen Augenblick unserer wundervollen Kenia Safari genossen!
Unsere Insidertipps: Kauft den Safarihut vom Straßenhändler, nehmt viele deutsche Kugelschreiber mit, denn sie sind zum einen begehrte Handelsware und zum anderen für den Schulbesuch in Ukunda zum Beispiel als Geschenke für die Kinder sehr beliebt.
Auch über Kleidung freuen sich alle als Handelsware oder Geschenk. Ich würde – wenn ich die Reise noch mal machen würde – auch ganz viele Süßigkeiten in Kleinpackungen mitnehmen. Wo immer wir Kindern begegnet sind, gab es die Bitte nach Sweets. Gebt lieber dort, wo Kinder abseits bzw. alleine stehen – zum Beispiel beim Ziegen hüten – die bekommen seltener etwas und es sind die Süßigkeiten auch nicht binnen 2 Minuten alle weg.