Das Zusammenleben von Menschen und Colobus Affen am Diani Beach
Bei einem Kenia Urlaub an der Südküste werden Sie neben dem weißen Sandstrand und dem türkisblauen Indischen Ozean sicherlich den ein oder anderen Primaten zu sehen bekommen. Ob auf der Straße, im Garten oder an Restaurants die Buschbabys und schwarz-weißen Colobus-Affen mischen sich regelmäßig zwischen Autos, Essen und Menschen. Die flinken Primaten sind beliebt bei Reisenden und sorgen nicht selten für leuchtende Augen bei Groß und Klein. Doch durch das vermehrte Eingrenzen des natürlichen Lebensraums, haben viele Affen den schützenden Wald verlassen und sich über die Jahre an den Menschen gewöhnt. Die Affen turnen nun durch Hotelanlagen und besorgen sie sich hier und da etwas zu essen. Dabei sorgen Pizza, Pommes & Chapati nicht selten für gesundheitliche Beschwerden bei den Affen. Dennoch lassen sich Affen ihre leichte Beute nicht entziehen und können aggressiv werden, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen. Mit zunehmenden Verkehr in den 90-er Jahren wurde die Straße für die Affen zu einer zusätzliche Gefahrenzone. Viele Affen wurden beim Überqueren der Straße verletzt oder sorgten selber für schwere Verkehrsunfälle. Das Zusammenleben von Menschen und Colobus Affen gestaltete sich zunehmend schwieriger.
Colobus Conservation Center – Tierschutz am Diani Beach
Als Reaktion auf die negative Entwicklung zwischen Primaten und Menschen an Kenias Südküste wurde 1997 das kenianische NGO „Colobus Conservation“ gegründet. Das NGO am Diani Beach verfolgt als Hauptziel, die vom Aussterben bedrohten angolanischen schwarz-weißen Colobus-Affen (Colobus angolensis palliatus) und anderer Primaten an der Südküste Kenias zu schützen. Neben dem Schutz der Primaten setzt sich die gemeinnützige Organisation auch für den Erhalt der Biodiversität rund um die Waldgebiete von Kenias Südküste ein. Diese Waldgebiete zählen zu den 36 reichsten Gebieten an Biodiversität weltweit und als ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
Kenias Schutzzone für Primaten
In der Schutzzone lernen die Affen 2 Jahre lang, wie sie in ihrer natürlichen Umgebung überleben und welche Nahrungsmittel am besten geeignet sind. Danach werden die Primaten mit einem GPS-Gerät versehen und im Waldgebiet ausgesetzt.
Für die Problematik der befahrenen Straßen hat die NGO die „Colobridge“ rund um das Küstengebiet für die Affen angelegt. Auf diesen können die Affen sicher die Straßen überqueren. So konnten mindestens 70% der Affen gerettet werden. Auch ich konnte bereits öfter Colobus-Affen beim sicheren Überqueren der Straße beobachten. Es ist sehr schön anzusehen, wie diese „Brücken“ von den Tieren angenommen werden und helfen, die Affen aber auch die Menschen vor Verkehrsunfällen zu schützen.
Dank des Colobis Conservation Centers hat sich das Zusammenleben von Primaten und Menschen deutlich verbessert. Das Tierschutzprojekt arbeitet eng mit den lokalen Gemeinden zusammen. So können aggressive, besonders vorwitzige und auch verletzte Affen schnell in die Schutzzone gebracht werden.
Mein Fazit zum Besuch im Colobus Conservation
Auf der 45-minütigen Tour durch das Schutzgebiet war ich mit einer Gruppe mit 3 weiteren Personen und einem englischsprachigen Guide unterwegs. Es wurden viele Informationen zu den Primaten, Bildungsprogrammen und Projekten des NGO in einer anschaulichen Form gegeben. Als kleines Highlight konnte nach der Tour als Andenken an den Besuch ein eigener Baum gepflanzt oder eine Adoption für einen der Affen gemacht werden.
Einen Besuch im Colobus Conservation kann ich nur weiterempfehlen. Es ist eine super Möglichkeit, um den Schutz der Waldgebiete und Primaten zu unterstützen und ein ideales Ausflugziel, um in Ruhe Primaten zu beobachten, weit ab von einer touristische Massenattraktion.