Der Andenstart startet in diesen Tagen eine Kampagne zur Tourismusförderung. Angesprochen werden soll der individuelle Besucher für Ecuador Reisen. „Nur ein bewusster Tourismus, der den Wert der Natur anerkennt, ermöglicht den Reisenden die Erkenntnis, warum Ecuador ein liebenswertes Land ist“, so der Tourismusminister. Spondylus-Route Namensgeberin ist die Spondylus-Muschel (Stachelauster), die hauptsächlich an der ecuadorianischen Pazifikküste lebt. […]
Bahnreise durch Mexikos Kupferschlucht
Ich hatte in meinem Reisebericht über Neuseeland schon erwähnt, dass wir – meine Frau Irene und ich – begeisterte Bahnfahrer sind. Ein besonderes Faible haben wir für Gebirgsbahnen. Wenn man recherchiert, wo auf der Welt es spektakuläre Strecken gibt, dann stößt man immer wieder auf den „Chepe“. Was steckt hinter diesem Namen? Er verweist auf die Bahngesellschaft „Ferrocarril Chihuahua al Pacífico“, die im Norden von Mexiko eine grandiose Bahnlinie durch die „Kupferschlucht“ betreibt. Die etwa 650 km lange Strecke führt von den tropischen Niederungen der Pazifikküste zum Hochplateau der wilden, unwegsamen Sierra Madre und erreicht dabei ihren höchsten Punkt auf 2.420 m. Bei Accept Reisen fanden wir (wie auch schon für Neuseeland) ein passendes Angebot, um den schon länger gehegten Wunsch, diese Strecke kennenzulernen, Wirklichkeit werden zu lassen.
Accept Reisen bot einwöchige Reisen an, die außer der Fahrt mit dem Chepe durch ergänzende Busfahrten und Ausflüge auch das Erlebnis der faszinierenden Gebirgslandschaft abseits der Bahnlinie vermittelten und weitere Sehenswürdigkeiten einschlossen. Die Barranca del Cobre, zu deutsch „Kupferschlucht“, ist eine Gebirgsformation mit einem bis zu 1.800 m tiefen Schluchtensystem, das insgesamt etwa viermal so groß wie der Grand Canyon im US-Bundesstaat Arizona ist. Der Name leitet sich vom kupferfarbenen Gestein ab. Unsere Reisegruppe bestand aus zwölf Teilnehmen, alle deutsch-sprachig, und unserem Reiseleiter Stefan Günther. Alle hatten vor der „Kupferschlucht“ schon einen ersten Reiseteil hinter sich, beispielsweise Walbeobachtung von der Halbinsel Baja California aus. Wir hatten eine Woche lang auf eigene Faust New York besichtigt. Also stand nach dieser pulsierenden Metropole jetzt ein Kontrastprogramm mit herrlicher, weitgehend unberührter Natur auf dem Programm.
Die Gruppe traf sich in Los Mochis, an der Pazifikküste und am westlichen Ende der Bahnstrecke des Chepe gelegen. Gleich am Vormittag des zweiten Tages fuhren wir mit einem Kleinbus zur Hafenstadt Topolobampo, wo es in kleinen Booten auf Erkundigungstour des natürlichen Meereshafens ging. Die Fahrt entlang unbewohnter Inseln ermöglichte das Beobachten von zahlreichen Vogelarten. Ein besonderes Erlebnis war die „Bekanntschaft“ mit Delfinen. Diese neugierigen und verspielten Tiere kamen mal mehr, mal weniger nah zu unseren Booten. Anscheinend bereitete es ihnen Freude, mit uns mitzuschwimmen, sich zu zeigen, abzutauchen und ganz überraschend an anderen Stellen wieder in Luftsprüngen aufzutauchen. Anschließend ging es per Bus nach El Fuerte, einer Stadt in typischer Kolonialarchitektur. Bemerkenswert ist die Festung, die auch ein Museum beherbergt. In Stefans Führung erfuhren wir einiges über die Geschichte Mexikos, was im weiteren Verlauf der Reise immer wieder vertieft wurde. Das Hotel in El Fuerte bot Außergewöhnliches: eine herrliche Gartenanlage mit exotischem Flair, prächtig ausgestaltete Räume und einen Swimming Pool – fast zu schade, um dort nur einmal zu übernachten. Den Vormittag des nächsten Tages nutzten wir für einen Stadtrundgang. Nach gemeinsamem Mittagessen brachte uns ein Kleinbus zur Bahnstation El Fuerte. Hier begann nun der erste Teil der mit Spannung erwarteten Fahrt mit dem Chepe. Zwar beginnt der Chepe bereits in Los Mochis, jedoch ist der Abschnitt bis El Fuerte eher unspektakulär. Auch liegen die Fahrzeiten ungünstig, so dass die Busfahrt in diesem Fall die bessere Alternative war.
Mit dem Bau der Strecke wurde 1897 begonnen, sie wurde aber erst 1961 auf der gesamten Länge fertiggestellt. Sie sollte hauptsächlich dem Gütertransport dienen. In der Tat spielt dieser heute eine weitaus größere Rolle als der Personenverkehr. Mehrmals begegneten uns Güterzüge von beträchtlicher Länge. Die Strecke ist in Normalspur ausgeführt, eingleisig und wird mit Diesellokomotiven betrieben. An Reisezügen verkehren zwei Kategorien: der „Chepe Express“ hält an nur wenigen Zwischenstationen und endet, von Los Mochis kommend, bereits in Creel. Der „Chepe Regional“ hat zusätzliche Zwischenhalte und befährt die gesamte Strecke bis zum Endbahnhof Chihuahua. Beide Zuggattungen verkehren nur an drei Tagen wöchentlich, jeweils in beiden Richtungen. Die Gesamtfahrzeit des Chepe Regional beträgt etwa 15 ½ Stunden. Die Wagen bieten bequeme Sitzplätze in Großraumabteilen. Am besten genießen kann man die Fahrt jedoch an den geöffneten Fenstern im Einstiegsbereich. Pünktlich um 15.20 Uhr setzten in El Fuerte die beiden Diesellokomotiven den aus sieben Wagen bestehenden Chepe Express in Bewegung. Zuerst noch einige Kilometer durch ebenes Gelände führend, begann alsbald der spektakuläre Teil. Der Zug passiert schwindelerregend tiefe Schluchten, bizarre Felsformationen, Tunnel und Brücken. (Insgesamt weist die Strecke 39 Brücken und 86 Tunnel auf.) Ein besonderes Highlight sind die Schleifen, die kurz nach dem kleinen Ort Témoris beginnen. Durch die teilweise in Tunneln verlaufenden Serpentinen gewinnt die Bahn rasch an Höhe und bietet Ausblicke gleichzeitig auf drei Gleisebenen. Auf der obersten Ebene angekommen, beeindruckt ein mächtiger Wasserfall. Nach knapp vierstündiger Reise erreichten wir Bahuichivo, um dort die Fahrt zu unterbrechen. Ein Kleinbus brachte uns nach Cerocahui, einem kleinen Bergdorf. Das Hotel in rustikalem Ambiente liegt in einem alten Weinberg. Am folgenden Tag brachte uns ein Bus zu verschiedenen Aussichtspunkten. Besonders beeindruckend war die Aussicht vom „Cerro del Gallego“, auf 2.300 m Höhe gelegen, auf den Hauptcanyon Úrique.
Zurück in Cerocahui besuchten wir noch die dortige schön restaurierte Missionskirche und die angrenzende Schule, bevor es mit dem Bus zum Bahnhof Bahuichivo ging. Die Weiterreise erfolgte mit einem Linienbus, der uns nach Posada Barrancas brachte. Der Rezeptions- und Restaurant-Bereich unseres dortigen Hotels ist im Stil einer kleinen Burg erbaut. Die Zimmer liegen teilweise ein gutes Stück oberhalb des Hauptteils am Berghang in separaten Gebäuden. Der Anstieg hinauf zu den Zimmern wurde mit prächtigen Ausblicken auf Berge und Canyons belohnt. Eine kurze Wanderung entlang der Bruchkante der Kupferschlucht und vorbei an Höhlenwohnungen und Hütten der Ureinwohner, der Tarahumara, schloss den erlebnisreichen Tag ab. Die etwa 50.000 Tarahumara – auch der Name „Rarámuri“ ist geläufig – wohnen in Großfamilien in den Bergregionen im Norden Mexikos. Tradition hat die Herstellung von Flechtarbeiten aus Kiefernnadeln und Agaven, die sie auch an Touristen verkaufen und die bei diesen sehr beliebt sind. Der nächste Tag hielt einen weiteren Höhepunkt bereit: die Fahrt mit einer Luftseilbahn. Üblicherweise startet eine Luftseilbahn im Tal und führt auf höher gelegene Punkte, wie z. B. Bergspitzen. Hier ist es umgekehrt: Die 2.750 m lange Seilbahn führt von einem Hochplateau hinab in die Kupferschlucht, jedoch nicht zu deren tiefstem Punkt, sondern zu einem Aussichtspunkt, der Mesa de Arturo. Von hier aus hat man grandiose Ausblicke auf die drei Hauptschluchten: die Barranca Úrique, die eigentliche Kupferschlucht und die Barranca Tararécua. Wieder oben angekommen, ging es mit dem Kleinbus zu weiteren Aussichtspunkten und nochmals zurück zum Hotel in Posada Barrancas. Für den Nachmittag stand nun der nächste Abschnitt der Fahrt mit dem Chepe bevor. Diesmal war es der Chepe Regional, der mit seinen 13 Wagen deutlich länger war als der Chepe Express. Der Streckenabschnitt ab Posada Barrancas war zunächst ähnlich spektakulär wie der zwei Tage zuvor befahrene. Spannend ist die 360°-Schleife bei El Lazo. Hier fährt der Zug zur Gewinnung von Höhe vollständig im Kreis und überquert auf einer Brücke den zuvor schon befahrenen Abschnitt. Schließlich wird bei Los Ojitos der höchste Punkt auf 2.420 m erreicht. Von hier aus fällt die Strecke etappenweise bis zum Endbahnhof in Chihuahua, der auf etwa 1.400 m liegt, wieder ab. Nach ca. 80 Minuten Fahrzeit ab Posada Barrancas war Creel erreicht. Der Reiseplan sah vor, dass die Gruppe hier den Zug verlässt, um das Bergstädtchen mit seinen zahlreichen Souvenir-Geschäften zu erkunden, dort zu übernachten und am Folgetag mit dem Bus in knapp fünfstündiger Fahrt nach Chihuahua zu gelangen. Nun erwähnte ich schon, dass wir, wo immer es geht, die Bahn dem Bus vorziehen. Daher die Idee: Warum in Creel nicht im Zug sitzen bleiben und am folgenden Tag in Chihuahua wieder auf die Gruppe stoßen?
Bei Accept Reisen fanden wir hierfür offene Ohren, und unser Sonderwunsch wurde mit perfekten Umbuchungen von Bahn/Bus und Hotels erfüllt. Also blieben wir in Creel im Zug und erreichten nach weiterer sechsstündiger Bahnfahrt die Endstation des Chepe, die Großstadt Chihuahua. Je näher wir dem Zielbahnhof kamen, desto flacher wurde das Land. Den Vormittag des Folgetages nutzten wir zu einem Bummel durch die einladende Fußgängerzone von Chihuahua. Am frühen Nachmittag trafen wir im Hotel wieder auf unsere Reisegruppe. Eine Stadtführung mit Besichtigung der barocken Kathedrale, des Gouverneurspalastes und anderer Sehenswürdigkeiten sowie ein gemeinsames Abendessen schlossen sich an. Dann hieß es Abschied nehmen von unseren sehr netten Mitreisenden. Wir bedanken uns sehr herzlich bei Rita Sommer von Accept Reisen für die exzellente Betreuung und die Erfüllung unserer Extrawünsche. Großes Lob gebührt auch Stefan Günther für seine ausgezeichnete und engagierte Reiseleitung.
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