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Ökotourismus auf den Seychellen

Die Seychellen im Indischen Ozean, weit vor der Küste Ostafrikas, zählen zu den schönsten Kulissen der Welt, bekannt aus allerlei Werbespots, in denen Schokoriegel oder Spirituosen unter tropischen Palmen vermarktet werden, bekannt aber auch aus Klatschspalten und Hochglanzmagazinen.

Aber wer weiß schon, dass es unter den 115 Seychellen-Inseln neben 74 flachen Korallen- auch 41 Bergeilande gibt? Wer würde vermuten, dass nur 21 Inseln bewohnt sind und 17 touristisch genutzt werden? Und wer würde denken, dass die Inselgruppe ein Vorreiter in Sachen Ökotourismus ist?

Tatsächlich gibt es auf den Seychellen auch günstige Gäste- und Ferienhäuser. Viele Urlauber zieht es nicht nur an die Strände, sondern auch in die grüne Tropennatur hinauf in die Berge. Schließlich stehen fast 60 % der Seychellen unter Naturschutz; die Regierung ist an Urlaubern sehr interessiert, die ein Herz für Natur und Umwelt haben.

Pionier auf diesem Gebiet ist eine Deutsche, die schon fast die Hälfte ihres Lebens auf den Seychellen wohnt: Frauke Fleischer-Dogley. Die Gartenbauingenieurin kam 1990 auf die Inseln. Dort war sie zunächst verantwortlich für den Nationalpark Morne Seychellois, dann Direktorin im Ministerium für Tourismus und später Präsidentin des Seychellen-Ökotourismus. Heute betreut sie als Geschäftsführerin der Seychelles Islands Foundation die beiden UNESCO-Weltnaturerbe-Stätten des Archipels, das Vallée de Mai mit den einmaligen Coco-de-Mer-Palmen auf Praslin und das Aldabra-Atoll. Sie ist stolz darauf, dass die Inseln inzwischen sogar international Vorbildcharakter in Sachen Ökotourismus haben.

Obwohl die Seychellen nicht gerade zu den reichen Ländern dieser Erde gehören, haben sie dem Massentourismus bisher entsagt. Bauvorschriften sowie Auflagen für Abwasser- und Müllentsorgung sorgen dafür, dass die natürlichen Schätze der Inselwelt geschützt werden, Hotelketten wie das Hilton engagieren sich mit Baumpflanzaktionen, das Banyan Tree mit Meeresschildkröten-Schutzprogrammen für die Umwelt.

Auch der Zustand der Korallenbänke rund um die Seychellen hat sich im vergangenen Jahrzehnt wesentlich erholt. Deutliches Zeichen also, dass es den Insulanern ernst mit dem Umweltschutz ist.

Die Idee zum Ökotourismus entstand auf den Seychellen schon vor der Unabhängigkeit 1976 mit der Ernennung des Aldabra-Atolls zum Naturreservat. 1982 wurde sie UNESCO-Welterbe. Zwar liegt die Inselgruppe 1.000 Kilometer südwestlich der Hauptinsel Mahé und wird nur zeitweise von Wissenschaftlern und relativ selten von Touristen besucht. Doch selbst die wenigen, die sich mit kleinen Maschinen einfliegen lassen oder mit der Yacht anlanden, müssen strikte Regeln beachten, um Aldabras Natur nicht zu stören oder gar zu zerstören. Immerhin leben mehr als 100.000 große Landschildkröten auf dem Atoll.

Leichter lässt sich auf Denis Island Kontakt mit der Natur aufnehmen. Das Inselchen, 90 Kilometer von Mahé entfernt, bietet Ferien im Robinson-Stil für umweltbewusste Urlauber: Die inseleigene Farm liefert dem Hotel frische Bioprodukte. Außerdem leben hier zwei Dutzend der riesigen Landschildkröten, für die die Seychellen berühmt sind.

Noch konsequenter wird Ökotourismus auf North Island praktiziert. In Reisekatalogen findet sich das Inselchen rund 35 Kilometer westlich von Mahé als Standort eines Luxusresorts mit elf Villen. Ganz billig ist ein Aufenthalt dort also nicht. Die wenigsten Gäste wissen allerdings, dass sie durch ihren Besuch das ehrgeizige Renaturierungsprogramm der Insel finanziell unterstützen. Von den Briten lange als Kopraplantage genutzt, hatten sich auf North Island so viele importierte Pflanzen und Tiere ausgebreitet, dass die einheimische Natur mehr und mehr verdrängt wurde. Schließlich entwickelten Ökologen das Arche-Noah-Konzept, um der endemischen Flora und Fauna eine neue Chance zu geben und alle eingeschleppten Pflanzen und Tiere allmählich zu beseitigen. Ein Vorhaben, bei dem Wissenschaftler aus aller Welt helfen, vor allem aber die belgische Zoologin Linda Vanherck, die als Environmental Officer auf North Island arbeitet.

Sie ist es auch, die Gäste über die Insel führt und erklärt, wie umweltfreundlich das Resort gebaut ist, wie Müll entsorgt, Wasser gespart und Abwasser aufbereitet wird. Sie macht auf den einheimischen Takamaka-Baum und die Seychellen-Palme mit der berühmten Coco-de-Mer-Nuss aufmerksam und weiß, wo die 35 Riesenschildkröten und der stark gefährdete Seychellen-Brillenvogel zu finden sind. North Island, eine besonders erfolgreiche Geschichte in Sachen naturnaher Tourismus.

Einen richtigen Urwald mit Coco-de-Mer-Palmen, deren Riesennuss sogar den Einreisestempel am Flughafen auf Mahé ziert, gibt es allerdings nur auf der Insel Praslin. Er ist das zweite Projekt, für das Frauke Fleischer-Dogley verantwortlich zeichnet: ein romantisches Tal mit Wasserfällen, fliegenden Hunden, schwarzen Papageien, vor allem jedoch mit den einmaligen Palmen, deren Nüsse 15 bis 20 Kilogramm Gewicht erreichen. Ihretwegen wurde das Tal schon 1966 unter Naturschutz gestellt und 1983 zum UNESCO-Welterbe erklärt. Viele der charaktervollen Bäume sind zwanzig, dreißig Meter hoch und an die zweihundert Jahre alt – ein Wald aus rund 7000 stattlichen, einmaligen Palmen, ein geschütztes Areal mit Seltenheitswert, das zu herrlichen Wanderungen einlädt.

Der normale Dschungel der Insel nimmt sich weit weniger spektakulär aus und ist doch ein wunderschöner, interessanter Garten Eden. Folgt man dem Vorschlag von Frauke Fleischer-Dogley, findet sich auf Praslins verschwiegenem Glacis-Noir-Pfad noch besonders unberührter, intakter Urwald. Das Gute daran: Es gibt keine gefährlichen Schlangen und Insekten auf den Seychellen. Obendrein sieht man auf solchen Ausflügen endlich einmal, wie Mangos, Papayas und Brotfrucht wachsen, wo Vanille, Zimt, Pfeffer, Ingwer, Zitronengras und der besondere Vier-Gewürze-Baum sprießen, dessen pulverisierte Blätter auf wundersame Weise den Geschmack von Pfeffer, Muskatnuss, Nelke und Zimt vereinen und die als Gewürz unerlässlich sind für die kreolisch inspirierte Küche der Seychellen.

Nicht weniger grün, nicht weniger naturbelassen, nicht weniger einladend für Urwaldwanderungen ist die Nachbarinsel La Digue. Ihr Beitrag zum Ökotourismus besteht aus einem kleinen Vogelreservat und dem Verbot für motorisierte Gefährte. Wer also von hier nach dort möchte, nimmt das Fahrrad, das Ochsenkarrentaxi oder geht zu Fuß. Das schont die Umwelt und gibt diesem Inselchen sein ganz besonderes Flair.

Seinen Ruhm verdankt es jedoch vor allem der Anse La Source d’Argent, einer viel gepriesenen, viel fotografierten und viel gefilmten Bucht. Sie gilt dank ihrer dekorativen, von Palmen gesäumten Granitfelsen vor weißem Sand als ‘Mutter aller Traumstrände’. Ein Abstecher dorthin sollte bei keinem Seychellen-Urlaub fehlen.

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