Namibia: Küste jetzt geschützt

Seit kurzem ist Namibias 1500 Kilometer lange Atlantikküste mit dem Dorob-Park durchgängig durch Nationalparks geschützt. Und doch bleibt das Paradies bedroht.
Sand so weit das Auge reicht: Im südlichen Teil des Dorob-Nationalparks in Namibia dominieren Dünen das Landschaftsbild.
Der Dorob-Nationalpark ist das letzte Verbindungsstück zwischen dem Skelettküste-Nationalpark und dem Namib-Naukluft-Nationalpark. Gemeinsam mit dem Sperrgebiet-Nationalpark in den Diamantengebieten im Süden steht entlang des gesamten, 1572 Kilometer langen Küstenstreifens damit ein Gebiet von 107.540 Quadratkilometern unter Schutz. Namib-Skelettküste-Nationalpark soll das Gesamtkunstwerk heißen.
Wer über die schnurgeraden Salt Roads an der Skelettküste brettert, jene mit Meerwasser verdichteten Lehmstraßen, die im Nebel tückisch und schmierig werden können, dem erschließt sich der Naturschutzeifer der Namibier zunächst nicht unbedingt. Der Name des neuen Nationalparks scheint die Gegend ausreichend zu beschreiben: Dorob ist der Sprache der Nama entlehnt und steht für „trockenes Land“.
In diesem Jahr hat es mal wieder geregnet – und der trockene Nationalpark offenbart seinen Reiz. Rote Glockenblumen schließen sich an, dann tiefer im Inland dichte Grasflächen und Talerbüsche, die ihren Namen von den fast kreisrunden, fleischigen Blättern haben. In guten Jahren laben sich daran die Springböcke und Oryx-Antilopen. Dass es hier einmal mehr Wasser gegeben haben muss, deutet eine verlassene Damara-Siedlung an, von der nur noch die prächtigen, dunkelroten Felsmalereien und ein paar Steinkreise – vermutlich die steinernen Fundamente der Rundhütten – erhalten sind.
Menschen können sich dort allerdings auch verlaufen. Der Park ist noch nahezu unerschlossen, es gibt nur einen einzigen Wegweiser, und der zeugt lediglich vom trockenen Humor der Afrikaner. Ein doppelseitiger Pfeil ist darauf zu sehen mit dem Hinweis „Moer Toe“ – zu Deutsch: Fahr zur Hölle.
Ganz so bedrohlich geht es im südlichen Teil des Dorob-Nationalparks nicht zu, die Sandpisten durch die Dünen-Landschaft zwischen Swakopmund und Walvis Bay dürfen ohnehin nur von den Tourguides befahren werden, und davon gibt es inzwischen so viele, dass Irrgänger beste Chancen hätten, rechtzeitig entdeckt zu werden.

Die beiden bedeutendsten Küstenstädte des Landes haben eine beeindruckende Infrastruktur für den Tourismus geschaffen, die Einheimischen zieht es jeden Sommer zum Zelten und Angeln an die Strände, die internationalen Gäste kommen wegen der schroffen Skelettküste mit ihren angespülten Schiffswracks – und immer häufiger auch, um auf Ihrer Namibia Reise die Wüste zu erkunden.
Christopher Nel ist einer der Pioniere des ökologisch orientierten Dünen-Tourismus. Fünf Stunden lang erspäht er Chamäleons, gräbt Geckos und Räderspinnen aus dem Sand oder stöbert scheue Sandvipern anhand ihrer unscheinbaren Spuren auf.
„Die Tropfen sind feiner, die Tiere sind kleiner“, bringt Nel die Zusammenhänge des Ökosystems der Küstendünen auf den Punkt. Finden will er sie trotzdem und springt dafür immer wieder plötzlich aus seinem Jeep, um einer Fährte nachzugehen.
Seine Gäste sitzen nie länger als zehn Minuten still, selbst Kinder kommen während des kurzlebigen Programms voll auf ihre Kosten – und wenn der Biologie-Input doch einmal überhandnimmt, bleiben den Kleinen ja noch die über 100 Meter hohen Dünen als riesiger Sandkasten. Eine kurze Warnung gibt es aber mit auf den Weg: „Wenn ihr über die Dünen lauft, sind da immer Augen, die euch auf den Hintern gucken!“
Nel kämpft gegen das Image der Küstendünen als tote Sandberge an. Er erklärt, wie der Wind nährstoffreiche Biomasse aus dem Inland in die Wüste trägt, und der stetige Morgennebel die nötige Flüssigkeit zu diesem trockenen Mix liefert – nur 10 Millimeter des jährlichen Niederschlags sind Regen. Der 42-jährige Familienvater liebt den Lebensraum Wüste und kämpft für den Erhalt seines einzigartigen Arbeitsplatzes.
Der bisherige Hauptfeind: Quadbike-Fahrer. Die vierrädrigen Motorräder sind beliebte Action-Spielzeuge für Erwachsene, mit verheerenden Folgen: „Die Namib ist die am meisten zerstörte Wüste der Welt“, sagt Nel. 1000 Fotos hat er gemacht, um das zu belegen.
Als die Politiker im fernen Windhuk ihm nicht glauben wollten, organisierte er ein Flugzeug und nahm eine Delegation mit auf einen Panorama-Flug. Die Aufnahmen sind verblüffend und erschreckend zugleich: Selbst alte Ochsenwagen-Spuren der ersten Siedler sind in den sensiblen Flechtenfeldern zwischen den Dünen noch klar zu erkennen, daneben die ewig wiederkehrenden Schleifen der Quads.
„Ich möchte, dass Sie mich verstehen“, lässt er auch seine Besuchergruppe deutlich wissen: „Ich hasse Quadbikes, sie haben unser Land zerstört. Reiche, weiße Männer haben dieses Land kaputt gemacht.“
Die Namib braucht Schutz, denn das trockene Paradies ist bedroht. Das wird jedem deutlich, der sich ihr ein paar Tage lang näher widmet. „Der Nationalpark sollte helfen“, sagt Nel vorsichtig, wartet aber noch auf Taten. „Sie müssen jetzt nur jemanden erwischen und ein Exempel statuieren, dann wäre es vollbracht“, fordert er die Parkbehörde zum Durchgreifen gegen Quad-Fahrer auf.
Quelle welt.de

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